Lanzarote - Zwischen Vulkanen und Weinbergen 

Lanzarote auf eigene Faust

Lanzarote auf eigene Faust entdecken

Lanzarote ist für mich eine ganz besondere Insel, denn sie unterscheidet sich von ihrem Erscheinungsbild ganz stark von den teils dicht bewachsenen und sehr hügeligen Landschaften anderer kanarischer Inseln (z.B. Gran Canaria-Tipps hier). Alle Inseln könnt ihr leicht selbst erkunden, wenn ihr euch rechtzeitig einen Mietwagen sichert.  

 

Unsere Mietwagentour auf Lanzarote

Der kanarische Anbieter CICAR bietet auf fast allen kanarischen Inseln (Teneriffa, Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, La Palma, La Gomera und El Hierro) Mietwagen zu sehr guten Konditionen an. Die Preise für die unterschiedlichen Mietwagenkategorien weichen teilweise nur sehr wenig voneinander ab, daher möchte ich dir empfehlen nicht die allergünstigste Kategorie zu buchen.

 

 



Bei uns hatte dies den Vorteil, dass wir statt der üblichen Kleinwagen - Klasse einen hübschen Alfa Gulietta zugewiesen bekamen. Dies lag wohl daran, dass der Anbieter gar nicht so viele Kleinwagen vor Ort hatte, wie Leute die allergünstigste Kategorie gebucht hatten und die etwas mehr zahlenden Kunden dann die größeren Wagen bekamen. Daher kann ich dir nur empfehlen 5 Euro mehr zu investieren und mit etwas Glück ein komfortableres Auto zu bekommen (Tipp natürlich ohne Gewähr).

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 9 Uhr von Bord. Direkt an der einige Meter entfernten Mietwagenstation konnten wir unser heutiges Auto in Empfang abholen. Wenn du auch einen Mietwagen gebucht hast, solltest du dir überlegen eventuell schon vor dem Frühstück kurz von Bord zu gehen um den Schlüssel abzuholen, denn wir standen um 9 Uhr leider in einer recht langen Schlange. Ganz wichtig ist auch, dass du den Mietwagen schon von zuhause aus buchst. CICAR ist wirklich sehr beliebt, da sie günstig sind und keinerlei Stornierungsgebühren erheben, wenn du es dir noch einmal anders überlegst und nicht zur Mietwagenabholung erscheinst. Aus diesem Grund haben wir es auf mehreren Inseln erlebt, dass CICAR keine Wagen mehr für Spontan-Entschlossene zur Verfügung hatte und diese sich Mietwagen bei der deutlich teureren Konkurrenz mieten mussten. Also unbedingt vorab von zuhause aus reservieren!

 

Auf den Kanaren kann es immer einmal vorkommen, dass aufgrund der Wetterlage Inseln nicht oder in einer anderen Reihenfolge angefahren werden. Auch aus diesem Grund ist eine Mietwagenbuchung bei CICAR sinnvoll, denn hier entstehen dir keine Kosten, wenn du das Auto einfach nicht an dem von dir ausgewählten Datum abholst. 

 

Ausgerüstet mit einer kostenlosen CICAR-Inselkarte von Lanzarote starteten wir gegen 10 Uhr vom Hafengelände aus Richtung Tahiche. Die Orientierung auf der Insel fällt übrigens nicht schwer, alles ist gut ausgeschildert und viel Verkehr hatten wir auch nicht, sodass wir ohne Schwierigkeiten innerhalb von ca. 20 Minuten unser erstes Ziel erreichten.

 


Ihr möchtet doch lieber eine geführte Tour. Insbesondere nach der Covid-Pandemie kann ich euch nur dringend bitten, die Anbieter vor Ort zu unterstützen. GetYourGuide ist eine tolle Möglichkeit, Touren vor Ort zu buchen.


Jardin de Cactus

Zu der Insel Lanzarote lohnt es sich zu wissen, dass das Erscheinungsbild vieler ihrer Sehenswürdigkeiten von dem Künstler Cesar Manrique geprägt wurde. Cesar Manrique wurde 1919 auf der Insel geboren, verließ die Insel zwischenzeitlich, doch kehrte mit dem Grundgedanken zurück, sie zum schönsten Platz der Welt zu machen. Und so entstand auch der Jardin de Cactus.



Der wunderschöne Kakteengarten ist in einem ehemaligen Steinbruch bei Guatiza angelegt und wurde im Jahr 1990 fertiggestellt. Der Eintritt kostet pro Person ca. 5 Euro. Umgeben von einer hohen Lavagestein-Mauer findest du hier über 1.500 verschiedene, treppenförmig angepflanzte, heimische und importierte Kakteenarten sowie viele andere Pflanzen. Auf den Steinwegen kann man sowohl mitten durch den Garten hindurch, als auch auf den Treppenabsätzen herumlaufen und diesen einzigartigen Ort so aus jedem Winkel betrachten. Im hinteren Bereich des Gartens findet sich ein Shop und ein kleines Cafe, in dem wir einen Kaffee bestellten und kurz verweilten. Der Ausblick auf die Kontraste zwischen den knallgrünen Kakteen und dem dunklen Lavagestein ist einfach klasse. Die Gelegenheit so einen riesigen Kakteengarten zu sehen bekommst du sicher nicht so oft, und so genossen wir noch ein paar Minuten die einzigartige Aussicht.

Weiter ging es anschließend zum Mirador del Rio. Die Fahrtzeit betrug wieder etwa 15 Minuten, dann erreichten wir den wunderschönen Aussichtspunkt an der Steilküste im Norden Lanzarotes.


Mirador del Rio

475m über dem Meeresspiegel liegt der architektonisch sehr sehenswerte Aussichtspunkt Mirador del Rio. Auch diese Sehenswürdigkeit wurde von dem Künstler Cesar Manrique entworfen und ist sicher eines der Highlights auf Lanzarote.  Sowohl von der Panoramaplattform, als auch aus dem in den Felsen integrierten Café mit riesigen Panoramascheiben hat man einen überwältigenden Blick über die Meerenge Rio, die Inseln La Graciosa, Alegranza und Montana Clara, sowie den Felsen Roque del Este. Der Eintritt beträgt etwa 5 Euro pro Person. Den Fans von „Timm Thaler“ wird der Aussichtspunkt übrigens vermutlich sofort bekannt vorkommen: Als  Wohnsitz des „Baron Lefuet“, der Timm Thaler sein Lachen stahl, war der Mirador del Rio einer der Hauptdrehorte der damaligen Fernsehserie.

Leider hatten wir bei unserem Aufenthalt auf Lanzarote nicht das beste Wetter erwischt, und dennoch war die Aussicht sagenhaft. Ich kann also nur empfehlen, bei nahezu jedem Wetter die Fahrt dorthin anzutreten, es lohnt sich auf jeden Fall!


Nach einem etwa 45-minütigen Aufenthalt am Mirador del Rio fuhren wir weiter. Wir nahmen nicht dieselbe Straße zurück, sondern entschieden uns für die Küstenstraße rechter Hand, von welcher man während der Fahrt  weiterhin einen wunderschönen Ausblick auf die Küstenlandschaft der Insel hat. 




Weiter ging es über das sogenannte Tal der 1000 Palmen (Haria), die ich nicht zählte, über Teguise Richtung San Bartolome, wo wir uns schließlich rechts Richtung Mozaga hielten. Nach den Dörfchen La Vegueta und Mancha Blanca erreichten wir nun den Timanfaya Nationalpark.

 

Tal der 1000 Palmen

Timanfaya Nationalpark auf eigene Faust

Der Timanfaya Nationalpark ist Teil des größten Lavafelds der Erde, welches mit etwa 170 Quadratkilometern in den Jahren 1730 – 1736 entstand. Die hier auf einer Fläche von etwa 50 Quadratkilometern stehenden Vulkankegel (etwa 30 Stück, auch Feuerberge genannt), wurden 1974 zum Timanfaya Nationalpark erklärt und sind seitdem die bekannteste Sehenswürdigkeit der Insel Lanzarote.



Schon die Fahrt bis zur Einfahrt in den gebührenpflichtigen Teil des Nationalparks ist spektakulär. Die Straße führt durch eine Landschaft, welche, soweit das Auge reicht, komplett von schwarzem Lavagestein überzogen ist. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen und kam mir vor, als seien wir in einer anderen Welt gelandet.

Nach ein paar Minuten Fahrt erreichten wir rechter Hand die eigentliche Einfahrt zum Zentrum des Nationalparks. Hier zahlst du 8 Euro Eintritt und fährst weiter auf den Parkplatz des Besucherzentrums. Von hier aus hast du eine tolle Aussicht auf die Landschaft, es finden Vorführungen zur Demonstration der immer noch vorhandenen Erdhitze statt und du hast die Möglichkeit mit einem Panoramabus auf 14 Kilometern eine etwa halbstündige Fahrt durch die Feuerberge zu machen. Von vielen Mitreisenden haben wir die Bestätigung bekommen, dass diese Panoramafahrt das absolute Highlight im Timanfaya Nationalpark für sie war.



Da uns ja bereits die Landschaft vor der Einfahrt zum Zentrum total begeistert hatte, und wir noch einen weiteren Stopp einlegen wollten, entschieden wir uns dazu den gebührenpflichtigen Teil des Nationalparks nicht zu besuchen und weiter zu fahren. 

La Geria

Unser letztes Ziel sollte die La Geria sein. Die La Geria ist ein 5.255 Hektar großes Gebiet im Zentrum der Insel und grenzt an den Timanfaya Nationalpark. Die komplett unter Naturschutz stehende Fläche wird überwiegend zum Weinanbau genutzt und ist somit gleichzeitig das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln.


Wir erreichten La Geria, indem wir zuerst Richtung Yaiza / Uga fuhren und anschließend den Schildern in Richtung der La Geria (Weinstraße) folgten. Hier hatte ich bereits vorab die Bodega El Chupadero ausfindig gemacht. Mitten in der tollen Kulisse der schwarzen Weinberge Lanzarotes genossen wir dort einen leckeren Wein und eine gemischte Serrano- und Käseplatte und ließen so unseren Tag auf Lanzarote ausklingen.


El Chupadero


Um die Bodega zu erreichen, fährst du erst eine kurze Strecke durch die Weinberge hindurch, bis du schließlich direkt an der Straße auf beiden Seiten eine Bodega vorfindest (davor stehen wahrscheinlich auch Reisebusse deiner Reederei).  Hinter den beiden Bodegas führt rechts eine kleine Straße hoch zum El Chupadero.

Gegen späten Nachmittag brachen wir auf, um zum Schiff zurück zu kehren. Wir fuhren die Weinstraße weiter bis nach San Bartolome und hielten uns dann rechts, um zurück nach Arrecife zu gelangen. Noch kurz in Arrecife getankt, verlief die Rückgabe des Mietwagens am Schiff anschließend absolut problemlos (Schlüsselübergabe, fertig) und wir kamen pünktlich zurück auf’s Schiff.

 

An Bord erfuhren wir, dass wir den wohl heftigsten Regenfall Lanzarotes seit Jahrzehnten tatsächlich auf unserer Tour gar nicht mitbekommen hatten. Das Wetter hatte sich zwar nicht von der besten Seite gezeigt, doch ein schöner Tag ist es trotzdem gewesen.  Mitreisende, die in Arrecife gewesen waren, berichteten von Unwetter und Überschwemmungen in der ganzen Innenstadt, sodass wir nun doppelt froh waren, uns für unsere Mietwagentour entschieden zu haben.

 

Ablegen von Lanzarote

 

Mit einer tollen Aussicht vom Heck des Schiffes schauten wir uns das Ablegen von Lanzarote beim Abendessen an und reflektierten noch einmal den Tag. Oftmals hatte ich zuvor über Lanzarote nur von einer kahlen Lavalandschaft gelesen, und das die Insel nicht so schön sei wie andere kanarische Inseln.

 

Mir persönlich hat sie total gefallen, eben weil sie mit ihrer einzigartigen Vulkanlandschaft so aus dem Rahmen fällt. Lanzarote ist einfach einzigartig, also macht euch am besten selbst ein Bild und erkundet die nur 125km vom afrikanischen Festland entfernte Insel Lanzarote auf eigene Faust!  

 

Hier noch weitere Eindrücke von unserer Tour auf Lanzarote: 



AIDA bringt sie auf die Kanaren.

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Kommentare: 2
  • #1

    Myriam (Montag, 09 Januar 2017 17:18)

    Wow, da habt ihr an einem Tag aber richtig viel gesehen. Wir waren im Juni eine Woche auf Lanzarote und waren auch total von der Vulkanlandschaft fasziniert. Unweit vom Timanfaya NP kann man auch auf Kratern wandern gehen. Dafür braucht man aber einen ganzen Tag.
    Wir buchen unseren Mietwagen immer bei billiger mietwagen. Die sind auch top, da kann man auch kurzfristig gute Angebote finden.

    Liebe Grüße

    Myriam

  • #2

    Ahoi und Moin Moin (Sonntag, 21 Oktober 2018 22:56)

    Einen tollen Ausflug hast du auf der Insel Lanzarote erlebt.
    Den Kaktus Garten sowie den Mirador del Rio habe ich besucht und viele weitere Orte die der Inselkünstler César Manrique beeinflusst hat.
    Ich lade dich gerne zu meinem Reisebericht <a href="https://ahoiundmoinmoin.de/reisebericht-insel-lanzarote" rel="nofollow">César Manrique – ein bedeutender Künstler für die Insel Lanzarote</a> ein.


    Besten Gruß
    Kathy von <a href="https://www.ahoiundmoinmoin.de" rel="nofollow">Ahoi und Moin Moin</a>